Sonntag, 21. August 2011

Der Aachtopf - die stärkste Karstquelle Deutschlands


Der am Südrand der Schwäbischen Alb gelegene Aachtopf gilt als die stärkste Karstquelle Deutschlands

Dabei liegt die Ursache für die starke Quellschüttung nicht etwa in einem sehr großen Einzugsgebiet oder in überdurchschnittlich großen Niederschlägen in der Umgebung. Vielmehr schmückt sich der Aachtopf ein wenig mit fremden Federn. Denn das in der Quelle entspringende Wasser entstammt zu drei Viertel der Donau.

Die Donauversickerung bei Immendingen, Tuttlingen und Fridingen und der Aachtopf sind somit zwei Seiten derselben Medaille. Die größte "Flussversinkung" und die größte Quelle Deutschlands hängen unmittelbar miteinander zusammen. 12 Kilometer nordwestlich des Aachtopfs in Immendingen sowie 20 Kilometer nordnordöstlich in Fridingen versickert das Donauwasser im karstigen Juragestein. An manchen Tagen versickert so viel Wasser, dass die Donau hinter den Versickerungsstellen trockenliegt. Mit einem Gefälle von 15 Prozent (Immendingen) bzw. 7 Prozent (Fridingen) sickert das Wasser entlang der Juraschichten in Richtung Aachtopf. Hierbei überwindet es die Wasserscheide Schwarzes Meer - Nordsee.


Allerdings fließt das Wasser nicht parallel zu den einzelnen Gesteinsschichten. Denn die Schichten senken sich von der Donau aus in Richtung Südosten so stark ab, dass sie auf Höhe des Aachtopfs bereits weit unter der Erdoberfläche liegen. Auf seinem Weg steigt das Wasser entlang von Klüften immer wieder nach oben. Im Bereich der Aachquelle verhindern Schotter der Eiszeiten das weitere unterirdische Fließen des Wassers. Dort gelangt das Wasser wieder an die Oberfläche. Beim Aachtopf verläuft auch die Grenze der Schwäbischen Alb. Südlich des Aachtopfs beginnt der Naturraum Südliches Alpenvorland.

Die Schüttung des Aachtopfs schwankt stark, wie das für Karstquellen typisch ist. Sie bewegt sich zwischen 1,3 und 24 m³/Sekunde bei einem Durchschnittswert von 8 m³/Sekunde. Das Wasser beim Aachtopf wird durch ein Wehr aufgestaut. Der Quelltopf ist 18 m tief und setzt sich in einer 400 m langen Quellhöhle fort. Im Aachtopf entspringt die Hegauer Aach (Radolfzeller Aach), die nach 32 Kilometern westlich von Radolfzell in den Zeller See des Bodensees mündet. 

Der Aachtopf befindet sich am nordöstlichen Ortsrand der Gemeinde Aach. Die Bundesstraße 31 von Aach nach Eigeltingen führt direkt an der Quelle vorbei. Parkplätze sind vorhanden. Die nächstgelegene Autobahn-Anschlussstelle ist Engen an der A 81. Von dort folgt man der B31 in Richtung Osten. Aach liegt ca. 4 Kilometer von der Anschlussstelle entfernt. In Aach bleibt man auf der B 31 bis zum gegenüberliegenden Ortsende. Rund um den Aachtopf führt ein Weg. Informationstafeln sind vorhanden.

Als stärkste Karstquelle Deutschlands stellt der Aachtopf einen Superlativ auf der Schwäbischen Alb dar. Hier gibt es eine Übersicht über die Superlative und Rekorde der Schwäbischen Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen dieser Superlative und Rekorde befassen, verlinkt.
Kräftiges Pflanzenwachstum im Aachtopf
Blick in Richtung des Abflusses des Aachtopfs: die Wasserkraft der Aache wurde seit dem Mittelalter bis ca. 1950 für eine Mühle genutzt. Der Mühlkanal zweigt unter der Holzbrücke im Hintergrund ab. Links im Bild sieht man das Wehr.
An der Felswand des Aachtopfs: aus der Tiefe quillt das Wasser, im Felsen befindet sich eine kleine (trockene) Höhle.
Enten beim Aachtopf
    

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