Dienstag, 17. Januar 2012

Naturschutzgebiet Schopflocher Moor im Winter

Das Naturschutzgebiet Schopflocher Moor ist ein sehr seltenes Feuchtgebiet auf der Albhochfläche der Esslinger Alb. 

Das einzige Hochmoor auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb ist auch im Winter besuchenswert. Die Gleichung Winter = schneebedeckte Landschaft stimmt jedoch heutzutage auch für die Hochfläche der Schwäbischen Alb nicht mehr in jedem Fall. Es gibt keine Schneegarantie mehr. Und so sind auch die folgenden Winterbilder an einem Wintertag fast ohne Schnee aufgenommen worden. Allerdings war es ein wunderschöner Wintertag mit blauem Himmel und Temperaturen etwas über Null Grad.

Das Naturschutzgebiet Schopflocher Moor wurde zum letzten Mal im Jahr 2007 vergrößert. Es umfasst jetzt 76,5 Hektar. Bei der letzten Vergrößerung des Gebiets ist eine südlich angrenzende Fläche einschließlich einer Doline hinzugekommen, ebenso wie eine ebenfalls südlich angrenzende Hangfläche. Hoffentlich wird das Schutzgebiet in der Zukunft weiter vergrößert. Das ist wichtig, damit von den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht verunreinigtes Wasser in das Schutzgebiet geschwemmt wird. Dem Schwäbischen Albverein gehören große Teile des Schutzgebiets.


Im Post vom 18.09.09 war das Schopflocher Moor schon einmal das Thema, mit Bildern vom Frühsommer. Und im Post vom 13.01.12 ging es um den Bohlenweg im Schopflocher Moor.

Man erreicht das Schopflocher Moor über die K 1250 zwischen Bissingen-Ochsenwang und Lenningen-Schopfloch. Beim Otto-Hofmeister-Haus, einem Bauernhof mit Gaststätte, befindet sich ein Großparkplatz. Dort befinden sich auch Informationstafeln, auf denen das Naturschutzgebiet und die zugelassenen Wege genau dargestellt sind. Das bei den Informationstafeln für 50 Cent erhältliche Faltblatt zeigte im Januar 2012 jedoch noch die alte Ausdehnung des Naturschutzgebiets von vor 2007.

Weitere Informationen
Naturschutzgebiet "Schopflocher Moor (Torfgrube)" auf der Esslinger Alb im Post vom 23.01.2022 im Blog "Wege in der Region Stuttgart"  

Das Schopflocher Moor ist ein Teil des Schwäbischen Vulkans. Hier gibt es eine Übersicht über den Schwäbischen Vulkan. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Vorkommen des Schwäbischen Vulkans befassen, verlinkt.

Die Esslinger Alb um Randecker Maar und Schopflocher Moor ist eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über die Esslinger Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Esslinger Alb befassen, verlinkt.

Beim Durchqueren des Schopflocher Moors geht man zunächst auf einer Wiese, dann auf einem Bohlenweg.
Wenn die Bäume kahl sind, ist manches zu sehen, was sonst verborgen bleibt, wie hier die Misteln - eine Schmarotzerpflanze - auf der Birke. 
Im Zentrum des Schutzgebiets befinden sich zwei Torfhügel - Überbleibsel des ursprünglichen Moors. In den Bereichen außerhalb der Torfhügel wurde früher Torf abgebaut 
Die Torfhügel sind heute bewaldet. Der Wald wird sich selbst überlassen, er macht einen urwaldartigen Eindruck. Jedoch handelt es sich hier um Natur aus zweiter Hand. Denn der Wald auf den verbliebenen Torfhügeln kann nur wachsen, weil das Gelände drumherum wegen des vergangenen Torfabbaus tiefer liegt und somit die Torfhügel entwässert werden.
Blick auf den Moorbereich außerhalb der verbliebenen Torfhügel. Durch Wiedervernässungsmaßnahmen, die in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt wurden, kann sich dass Moor ganz langsam wieder regenerieren. Der Baumbewuchs dürfte wegen des zunehmend nassen und torfigen Untergrunds in der Zukunft eher abnehmen. 
Blick auf eine von mehreren Dolinen am Rand des Schopflocher Moors. Hier versickert das aus dem Moor kommende Wasser im Untergrund. Es ist kein Zufall, dass gerade am Rand des Schopflocher Moors gehäuft Dolinen vorkommen. Denn beim Vulkanausbruch, dessen Tuffe heute den wasserundurchlässigen Untergrund des Schopflocher Moors bilden, wurde das um die Vulkanröhre herum gelegene Juragestein stark zertrümmert. Dieses gestörte Juragestein mit seinen Hohlräumen neigt dazu, an der Oberfläche einzubrechen.
  

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