Dienstag, 30. März 2010

Umrundung der Kernzone Bauerlochberg im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Im heutigen Post in diesem Blog wollen wir die Kernzone Bauerlochberg des Biosphärengebiets Schwäbische Alb umrunden.



Die Kernzone Bauerlochberg befindet sich in der Gemarkung der Stadt Neuffen auf der Esslinger Alb an einem nach Westen gerichteten Hang des Albtraufs. Die Grenzen der Kernzone lassen sich auf einer topographischen Karte relativ einfach nachvollziehen: 
Die Grenze im Osten (gleichzeitig die obere Grenze) ist die obere Hangkante des Albtraufs vom Großparkplatz der Burgruine Hohenneuffen aus bis ca. 1 Kilometer südwärts. Die Grenze im Westen (gleichzeitig die untere Grenze) ist der Waldrand gegen das Neuffener Tal sowie die Grenze zum benachbarten Naturschutzgebiet Neuffener Heide. Die Grenze im Norden ist ungefähr die Schlosssteige, die von Neuffen hinauf zur Burgruine Hohenneuffen führt. Die Grenze im Süden befindet sich bei der im Wald gelegenen Kehre der L1250 Neuffen - Albhochfläche.


Der Wald in der Kernzone Bauerlochberg wird bereits seit einigen Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Somit gibt es bereits heute interessante Waldbilder.

Die Kernzone Bauerlochberg befindet sich in der Gemarkung der Stadt Neuffen an einem nach Westen gerichteten Hang des Albtraufs. Die Grenzen der Kernzone lassen sich auf einer topographischen Karte relativ einfach nachvollziehen: 
Die Grenze im Osten (gleichzeitig die obere Grenze) ist die obere Hangkante des Albtraufs vom Großparkplatz der Burgruine Hohenneuffen aus bis ca. 1 Kilometer südwärts. Die Grenze im Westen (gleichzeitig die untere Grenze) ist der Waldrand gegen das Neuffener Tal sowie die Grenze zum benachbarten Naturschutzgebiet Neuffener Heide. Die Grenze im Norden ist ungefähr die Schlosssteige, die von Neuffen hinauf zur Burgruine Hohenneuffen führt. Die Grenze im Süden befindet sich bei der im Wald gelegenen Kehre der L1250 Neuffen - Albhochfläche.

Die Information der Öffentlichkeit über die Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb lässt zur Zeit noch sehr zu wünschen übrig. Vor Ort sind die Kernzonen in keiner Weise gekennzeichnet. Auch die in den Kernzonen zugelassenen Wege sind nicht gekennzeichnet, genauso wenig die Wege, die für die Öffentlichkeit nicht mehr zugelassen sind. In der Verordnung zum Biosphärengebiet wird in Bezug auf die Kernzonen lediglich auf einen Kartenanhang verwiesen, der im Internet jedoch nicht verfügbar ist. Auch zu den Namen und der Flächengröße der einzelnen Kernzonen heißt es Fehlanzeige. Im interaktiven Kartendienst der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg sind alle Schutzgebietskategorien enthalten - bis auf das Biosphärengebiet und die Kernzonen. Auch auf der Internetseite des Biosphärengebiets wird man in Bezug auf die Kernzonen im Regen stehengelassen. Es findet sich nur ein Verweis auf eine Seite des Regierungspräsidiums Tübingen. Dort sind tatsächlich Karten zu den Kernzonen verfügbar, allerdings nur im Zusammenhang mit der geplanten Verordnung zu den erlaubten Wegen in den Kernzonen. Inzwischen gibt es zahlreiche Prospekte zu verschiedenen Themen des Biosphärengebiets. Allerdings suchte man auch hier bisher eine Broschüre zu den Kernzonen vergebens.
Die vorherrschende Baumart in der Kernzone Bauerlochberg ist die Rotbuche.

Dieses Informationsdefizit ist sehr bedauerlich. Denn die Besucher des Biosphärengebiets wollen sehr wohl wissen, wo genau die einzelnen Kernzonen sind und wie man diese Kernzonen erleben kann. In einem demokratischen Staatswesen ist es zudem wichtig, dass staatliches Handeln oder Nichthandeln von der Öffentlichkeit kontrolliert werden kann. Wenn jedoch die genaue Lage der Kernzonen nicht bekannt ist, wie kann dann die Öffentlichkeit zum Beispiel auf illegalen Holzeinschlag aufmerksam werden?

Solange dieses Informationsdefizit bei den Kernzonen besteht, muss dieses Blog umso mehr über die Kernzonen informieren. Im Post vom 20.09.2009 wurde bereits die Kernzone Bosler angesprochen. Zukünftig soll jeden Monat ein Post über eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb in diesem Blog erscheinen, mit Informationen zum Ort der Kernzone sowie zu den Wegen in der Kernzone und natürlich mit Bildern von der Kernzone.

Die Kernzone Bauerlochberg kann man auf Wegen umrunden. Ein Stichweg führt zudem von unten her mitten hinein in die Kernzone zur Bauerlochhöhle. Nachfolgend wird die Umrundung der Kernzone Bauerlochberg beschrieben.

Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Neuffen. Man folgt der Markierung blaues Dreieck des Schwäbischen Albvereins über die Bahnhofstraße bis zur Kreisverkehrsanlage. Dort geht es geradeaus weiter am Rathaus vorbei, bis nach links die Eberhardstraße abzweigt. Von der Eberhardstraße zweigt halbrechts die Schlossgasse ab, die steiler bergan führt. Nach der Schlossgasse führt der weiterhin mit dem blauen Dreieck bezeichnete Weg durch Weinberge. Nach den Weinbergen erreicht man das Naturschutzgebiet Neuffener Heide. Der bezeichnete Weg führt durch einen Teil des Naturschutzgebiets hindurch. Hinter dem Naturschutzgebiet tritt man in den Wald ein und damit auch schon in die Kernzone Bauerlochberg.
Das Naturschutzgebiet Neuffener Heide ist hier im Vordergrund, der Wald der Kernzone Bauerlochberg im Hintergrund. 

Noch bevor der bezeichnete Weg ansteigend die breite Schlosssteige erreicht, zweigt halbrechts ein bezeichneter Weg ab, der am Fuß der Kernzone entlangführt. Auf diesem Weg erreicht man leicht fallend den Dürrenbach, der nur wenige Meter oberhalb des Wegs entspringt. Bevor der Weg den Dürrenbach erreicht, kann man auf bezeichnetem Weg einen kleinen Abstecher bergauf zur Bauerlochhöhle machen. Imposanter als die eigentliche Höhle ist die Felsenumgebung der Höhle. Der steile Weg führt zur Zeit von der Höhle noch weiter bergauf. Dieser Wegabschnitt ist jedoch gemäß der Wegeverordnung zu den Kernzonen zukünftig gesperrt. Somit kehrt man von der Bauerlochhöhle wieder zurück zum Dürrenbach.
Beim Anstieg zur Bauerlochhöhle bietet sich teilweise bereits ein chaotisches Waldbild.

Die Bauerlochhöhle liegt in einem dramatischen Felskessel.

Der Dürrenbach entspringt nur wenige Meter oberhalb des Wanderwegs.

Vom Dürrenbach führt der Weg weiter am Fuß der Kernzone entlang und knickt mit dem Gelände nach rechts, nach Westen ab. Bald kann man auf einen Wanderparkplatz an der L 1250 hinabblicken. Man geht jedoch nicht  zum Parkplatz hinab, sondern biegt auf einen breiten Weg nach links ab, der langsam ansteigt. Ein Schild am Weg weist wenig später darauf hin, dass es sich hier um die Alte Neuffener Steige handelt, die bis zum Jahr 1852 der einzige Anstieg von Neuffen auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb war.
Ein angenehmes Gehen bietet die Alte Neuffener Steige.

Es macht Spaß, diese Steige aufwärts zu gehen. Bald heißt es jedoch aufpassen. Einige hundert Meter nach dem Parkplatzblick zweigt scharf nach links ein deutlich sichtbarer Fußweg ab, der jedoch nicht beschildert ist. Dieser Fußweg führt hinauf zur Kehre der L 1250. Die Straße selbst betritt man nicht. Der Fußweg steigt hinter der Kehre weiter hinauf bis zu einem Forstweg. Auf dem Forstweg geht man nach links, bis nach wenigen Metern halbrechts erneut ein schmaler Fußweg abzweigt. Dieser Fußweg führt vollends hinauf bis zur Albhochfläche. 
Vom Anstieg zur Albhochfläche hat man zumindest im Winterhalbjahr einen Durchblick zur Burgruine Hohenneuffen. Der Forstweg, der mitten durch die untere Bildhälfte führt, ist zukünftig gemäß der Wegeverordnung zu den Kernzonen gesperrt.

An der Kante der Hochfläche trifft man auf den Schwäbische Alb-Nordrandweg mit der Bezeichnung rotes Dreieck. Man folgt nun diesem Wanderweg nach Norden in Richtung Hohenneuffen. Rechts des Wegs wird der Wald forstwirtschaftlich genutzt, links des Wegs ist Waldwildnis - was für ein Unterschied! 
Der Albtrauf ist im Bereich südlich der Burgruine Hohenneuffen mit vielen Felsen bestückt. An einigen der Felsen ist das Klettern erlaubt. Von einem anderen Felsen aus starten Gleitschirmflieger hinaus in das Neuffener Tal. 


Von den Felsen bietet sich noch einmal ein Prachtblick auf die Burgruine Hohenneuffen sowie den Wald der Kernzone Bauerlochberg.

Letztendlich erreicht man den Beginn des großen Parkplatzes der Burgruine Hohenneuffen. Dort heißt es erneut aufpassen. Nur wenige Meter nach dem Beginn des Parkplatzes führt nach links zunächst steil, später flacher ein schmaler, nicht bezeichneter Fußweg hinab. Bald geht man unterhalb der zahlreichen dort vorhandenen Felsen entlang. Hat man den richtigen Weg genommen, kommt man genau an der großen Kehre der Schlosssteige heraus. Die Schlosssteige führt wieder hinab nach Neuffen.

Dies ist eine großartige Umrundung der Kernzone Bauerlochberg ausschließlich auf zugelassenen Wegen. Somit hat man sich bei dieser Wanderung schon einmal in vorauseilendem Gehorsam verhalten, obwohl vor Ort noch keinerlei Beschilderung zur Kernzone und zu den erlaubten Wegen vorhanden ist. Die ganze Umrundung von / bis Neuffen erfordert einen Zeitaufwand von mindestens 2 Stunden. Es ist ein Höhenunterschied von ca. 400 Höhenmetern zu bewältigen. Für die teilweise schmalen und rutschigen Pfade ist gutes Schuhwerk erforderlich. Nach dieser Expedition in die Wildnis stellt man dann bei der Rückkehr nach Neuffen überrascht fest, dass man sich eigentlich im Verdichtungsraum Stuttgart befindet.

Weitere Informationen
Neuffen - eine Stadt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Post vom 21.08.2019

Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Kernzonen befassen, verlinkt.

Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzone Bauerlochberg. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Kernzone Bauerlochberg befassen, verlinkt.               

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