Samstag, 7. Januar 2017

Roßbergschanze und Buobergschanze - Relikte aus der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs

In der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs ließ Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg auf der Schwäbischen Alb zwischen dem Dreifürstenstein im Westen und dem Übersberg im Osten in den Jahren 1703/1704 verschiedene Schanzenanlagen bauen, die sogenannten Alblinien.

Zu diesen Schanzen gehören auch die Roßbergschanze und die Buobergschanze. Sie sind heute noch überraschend gut sichtbar. Der Geschichtslehrpfad Roßbergschanzen umfasst vier Informationstafeln an verschiedenen Stellen an der Roßbergschanze und der Buobergschanze. Der Geschichtslehrpfad Roßbergschanzen wurde im Jahr 2012 vom Reutlinger Geschichtsverein und vom Schwäbischen Albverein eingerichtet.

Die Roßbergschanze ist ca. 800 Meter lang. Sie befindet sich auf der Hochfläche östlich des Roßberggipfels im Landkreis Reutlingen im Gebiet von Sonnenbühl-Genkingen sowie Reutlingen-Gönningen. Sie hat die Nummer 11 innerhalb der Alblinien.

Die Buobergschanze ist nur ca. 50 Meter lang. Sie befindet sich östlich der Roßbergschanze an einem östlichen Ausläufer der Hochfläche östlich des Roßberggipfels. Sie hat die Nummer 12 innerhalb der Alblinien. 


Die Alblinien mussten nie dem Ernstfall des Krieges unterzogen werden. Denn in der Schlacht von Höchstädt in Bayern im Jahr 1704 fiel eine Kriegsentscheidung zugunsten des Herzogtums Württemberg und seiner Verbündeten, bevor die gegnerischen Truppen über die Alb in Richtung württembergisches Unterland ziehen konnten. Der Krieg war damit in Württemberg vorüber. Der Spanische Erbfolgekrieg endete jedoch erst im Jahr 1714.

Die Schanzen bestehen aus einem 4-6 Meter breiten und 3 Meter tiefen Graben. Daneben befindet sich die 1,5 Meter hohe Brustwehr. Auf der anderen Grabenseite war ein Astverhau als erstes Hindernis vorhanden.

Wie kommt man hin?
Die Roßbergstraße beginnt in Sonnenbühl-Genkingen auf der Albhochfläche. Genkingen erreicht man zum Beispiel von Pfullingen über die L 382. Linienbusverkehr besteht bis Genkingen. Die Roßbergstraße zweigt nahe des westlichen Ortsrands von Genkingen sowie direkt am Albtrauf von der L 230 Genkingen-Gönningen ab.

Die Roßbergstraße führt bis zum Großparkplatz Roßberg am Fuß der Kuppe des Roßbergs. Um zum Geschichtslehrpfad Roßbergschanzen zu kommen, fährt man jedoch nicht bis zum Großparkplatz Roßberg, sondern nutzt den davorliegenden Parkplatz, genannt Parkplatz Rankkapf. Dieser Parkplatz befindet sich an der Stelle, wo die Roßbergsteige (von Gönningen heraufkommend) auf die Roßbergstraße trifft.

Beim Parkplatz Rankkapf befindet sich die erste von vier Infotafeln zum Geschichtslehrpfad Roßbergschanzen. Auf dieser Tafel sind der Verlauf der Roßberg- und Buobergschanzen sowie die Lage der drei übrigen Infotafeln vermerkt.

Die Tafel 2 befindet sich bei der Roßbergschanze südlich der Roßbergstraße (ca. 260 Meter vom Parkplatz Rankkapf entfernt). Die Tafel 3 befindet sich am nordöstlichen Arm der Roßbergschanze nordwestlich des Parkplatzes Rankkapf (ca. 230 Meter vom Parkplatz Rankkapf entfernt). Die Tafel 4 befindet sich bei der Buobergschanze östlich des Parkplatzes Rankkapf (ca. 670 Meter vom Parkplatz Rankkapf entfernt).

Siehe auch:
Schanzen des Spanischen Erbfolgekrieges bei Sonnenbühl-Willmandingen im Post vom 05.02.2015 in diesem Blog 

Reutlingen mit der Achalm und dem Roßberg ist eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über Reutlingen. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.    

Eine von vier Infotafeln des Geschichtslehrpfads Roßbergschanzen
Die über 300 Jahre alte Roßbergschanze mit Wall und Graben ist noch erstaunlich gut erkennbar.
Blick von der Roßbergstraße in Richtung Roßberg (Hügel im Hintergrund): Die Roßbergschanze kreuzt die Straße. Die Schanze ist gut an der Baum- und Buschreihe erkennbar.
An der nordöstlichen Roßbergschanze (Wall rechts/Mitte, Graben links)
An der Buobergschanze (vorspringender Winkel links, Graben rechts)

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